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Kanu Club Mehlem 1928 e.V.

Langeweile in Berlin – 27 km auf dem Teltowkanal

Posted on Oktober 15, 2025Oktober 15, 2025

„Hast du was zu lesen dabei?“

Nach einigen Jahren im Boot wiederholen sich die Fragen, die einem von Mitsportlern oder Kanusportfremden gestellt werden. Der Dialog bei der Rudergesellschaft Wiking, Berlin, war aber neu und ließ mich an der geplanten Fahrt auf dem Teltowkanal von den Wikingern nach Potsdam-Babelsberg zweifeln – und dann, bestärkt durch die Erlebnisse unterwegs, beschließen, die alte Berichtsreihe „Schön, es mal gemacht zu haben“ mit einem neuen Teil zu beleben. Aber der Reihe nach:

Der Vorteil am eigenen Auto ist, dass man auf Archivreise in Berlin mit selbigem fahren und das Kajak mitnehmen kann. In der Hauptstadt warteten viele neue Gewässer darauf, befahren und in der Flusspunktliste abgehakt zu werden. Haken an der Sache war nur das Standquartier an den Havelseen, wodurch Gewässer wie der Teltowkanal etwas weit weg waren. Aber gut, morgens nach dem Berufsverkehr ging es quer durch die Großstadt zu besagtem Ruderverein, der im Satellitenbild als eine der wenigen brauchbaren Einsatzstellen erkennbar war. Vor Ort musste ich feststellen, dass das Tor zum Steg offen war – und damit auch, dass es ein solches gab. Offen hielt es mich zwar nicht vom Einstieg ab – und das Schild „Privat, betreten des Stegs verboten“ noch weniger – allerdings stellt sich die Frage, ob dieser Zustand des Tores auch anderthalb Stunden nach dem Pendeln noch „offen“ ist. Glücklicherweise war jemand von den Ruderern am Bootshaus, den ich dann kurzerhand angesprochen habe:

„Hallo, ich bin Kanute aus Dresden. Kann ich bei euch am Steg einsteigen?“ „Natürlich. Wo soll es denn hingehen?“
„Teltowkanal.“
„Richtung Wannsee oder Treptow?“„Wannsee.“
„Hast du was zu lesen dabei? Ist eher langweilig die Strecke.“

Naja, ich hab mich nicht ablenken lassen. Auf meinen Hinweis, dass ich zuerst pendeln wolle, meinte der Sportskammerad, dass ich mein Boot an den Steg legen solle. Falls das Tor bei meiner Rückkehr zu sein solle, solle ich einfach drüber klettern. Nun gut, gesagt, getan. Auto wieder quer durch Berlin auf einen Parkplatz auf dem Griebnitzsee-Campus der Uni Potsdam abgestellt und dann mit S- und U-Bahn zurück zum Boot. Das Tor war zu und in Ermangelung einer wilden Jugend in Berlin stand ich vor dem Gitter und überlegte, wie ich da jetzt drüber komme. Letztlich bin ich drunter durch.

Bei starkem Wind, der zum Glück von hinten kam, ging es nun auf die ersten der insgesamt 27 Tageskilometer. Einige Industrie an den Ufern stellte am Anfang noch was Abwechslung dar, danach ähnelte das Landschaftsbild aber stark Ems oder Oberrhein: Links und rechts Baumreihen (allerdins keine Wälder) mit immer weniger Industrieeinsprengseln. Wobei am Oberrhein zumindest noch Schiffe für Abwechslung sorgen.

Bei langsam zuziehendem Himmel und einer merklichen Kühle im Schatten schweiften die Gedankten langsam zu der Frage, was für einen Mist ich hier doch mache und ob ein Flusspunkt diese Qual wert sei.

Da änderte sich plötzlich vieles. Zum ersten Mal in meiner Zeit in Ostdeutschland trat ich in Kontakt zur Berufsfrachtschifffahrt. Um eine Kurve tauchte plötzlich ein Schubverband auf: zuerst einer, dann ein zweiter Leichter und schließlich ein Schubschiff, das mit seinen Verband gegen den Wind gen Osten kämpfte. Als die eher schnuckeligen 80 Meter Verband ohne messbaren Wellenschlag vorbei waren, setzte die Langeweile wieder ein. Und eine Frage drängte sich in den Vordergrund meiner Gedanken: Die Schleuse Kleinmachnow schleust muskelkraftbetriebene Boote nur zusammen mit der Motorschifffahrt. Den Google-Rezensionen nach war mit regem Verkehr zu rechnen, aber außer besagtem Schubverband, drei Yachten und einem süßen, 67 Meter langen Tankschiff kam mit an dem Tag nichts entgegen – und überholt hat überhaupt nichts. Allerdings war die Schleuse kurz vor dem Ziel auch eine gute Abbruchmöglichkeit, da von Umtrageeinrichtungen in keiner Berliner Schleusenbeschreibung etwas zu lesen war.1)

Als die Sportbootwartestelle in Sicht kam, lag da nur eine Motoryacht mit Maschinenschaden, die nicht in die Schleuse wollte. Aber es gab eine Pritsche für Kanus von der ein Steg ins Landesinnere und zu einer verschlossenen Tür führte. Glücklicherweise erbarmte sich ein Passant mir und nannte mir den Code für die Tür – das Schild, dass man diesen auch telefonisch bei der Schleuse erfragen konnte, hatte ich in leichter geistiger Umnachtung nicht wahrgenommen.

Nicht mitgenommen hatte ich übrigens den Bootswagen… Dennoch erreichte ich die Einsatzstelle und es ging weiter auf die letzten paar 1.000 Meter. Die Fahrtenplanung hatte ich damit geschlossen, dass da schon was zum Aussteigen sein wird. Dies führte vor Ort zu einigem Suchen, letztlich fand ich aber die perfekte Aussatzstelle. Direkt am Bahnhof, hinter dem der Unicampus mit meinem Auto war. In den nassen Klamotten (und mit Spritzdecke und Schwimmweste!) ging’s durch den Bahnhof, über den Campus und zum Auto. Wer mal überraschte Blicke sehen will: Geht mal mit Schwimmweste durch die Uni… Ansonsten kann ich diese Tour nicht weiterempfehlen.


1) Zugegeben, mein Flussführer ist etwas veraltet… und wie ich Tage später feststellte, ist gerade die Schleuse Spandau sehr gut zu umtragen.

Frederik Adams

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Unsere Saison neigt sich langsam dem Ende, ein paar Paddel-Highlights folgen aber noch:

01.11.2025
KCM-Allerheiligentour

14.11.2025
KCM-Laternchenfahrt

Trainingszeiten im Schwimmbad des Konrad-Adenauer-Gymnasiums

Dienstag:
Freies Schwimmen von 19:00 bis 22:00 Uhr

Freitag:
Kajaktraining von 18:00 bis 20:00 Uhr, anschließend freies Schwimmen bis 22:00 Uhr

Weitere Termine findet ihr auf der Terminübersicht 2025

Rhein-und Kleinflussfahrten nach Absprache

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