Über das Fronleichnamswochenende 2023 ging es für neun KCMler nach Mainz-Kastel. Auf dem Programm standen zwei Fahrten auf dem Rhein und eine auf dem Main. Da die teilnehmenden Jugendlichen den Freitag nicht frei hatten, war am Donnerstag zunächst nur eine Teilgruppe vor Ort. Pläne, nachmittags noch eine Runde zu paddeln, machten dunkle Wolken am Horizont zu Nichte. So blieb es nach dem Zeltaufbau beim gemütlichen Beisammensein.
Am zweiten Tag begab sich die Gruppe auf den Weg nach Guntersblum, dass seit 2013 nicht mehr Ziel von Vereinsfahrten, sondern eher von Schauergeschichten war. Unbeeindruckt von Erzählungen der Alten von Mückenschwärmen, die den Himmel verdunkelten, ging die Gruppe aufs Wasser und fuhr von die 26 km bis zum Zeltplatz.
Bei Sonnenschein und leichtem Gegenwind glänzten die Mücken durch ihre Abwesenheit. Entlang malerischer Weindörfer und mit einer Pause auf Kissenwört (Nackenheim) bog die Gruppe kurz vor dem Ziel in den Altrhein an der Bleiau ein. Schlagartig in eine auenwaldähnliche Natur eingetaucht, bildete dieses Stück bis zum Erreichen des Tanklagers Gustavsburg den Höhepunkt des Tages. Die folgende Kreuzung des Endes der Main-Donau-Wasserstraße brachte keine Probleme und nach einer anstrengenden, aber schönen Fahrt wurde der Zeltplatz erreicht.
Zum Ausgleich der Armbeanspruchung fuhren Sonja und Hendryk anschließend mit dem Fahrrad den Bus zurückholen – eine Entscheidung, die beide hinterfragten, als der Radweg den Rhein verließ und einen Schlenker durch die Weinberge machte. Zur abendlichen Wanderung in die Mainzer Eulchenbrauerei waren sie aber rechtzeitig wieder da.
Am dritten Tag stand mit der Frankfurter Stadtdurchfahrt der Höhepunkt der Tour an – und sicherlich auch ein Höhepunkt im KCM-Fahrtenprogramm der letzten Jahre. Von Mühlheim/Main fuhr die Gruppe zunächst entlang waldbewachsener Ufer und mittelalterlichen Orten gen Westen. Spätestens mit dem Erreichen von Offenbach wurde allerdings klar, dass die Tour keine Naturfahrt werden sollte.
Nach der Pause an der Schleuse Offenbach zeigten sich am Horizont die ersten Wolkenkratzer des Frankfurter Bankenviertels. Mit großem Staunen, ob der großen Gebäude sowie minimalen Problemen durch die kleinen Wellen, die im beidseitig mit Spundwänden versehenen Mainstück ein Eigenleben entwickelten, passierte die Gruppe das Herz des Deutschen Finanzmarkts. Kurz dahinter, 21 km nach dem Einsetzten, verließen die Kanuten den Fluss in Frankfurt-Griesheim.
Da es die Fahrtenleitung versäumte, die Änderung des Übernachtungsplatzes während der Planungen an die Touren anzupassen, geschah dies am Samstagnachmittag kurzfristig. Statt nach Bingen wurde nur nach Frei-Weinheim gepaddelt. Zuvor wurden die Autos mit dem gesamten Zeltgepäck an die Aussatzstelle gebracht. Da die Paddelausrüstung zusammen mit den nicht-autofahrenden Mitfahrenden in Kastell zurückblieb, wurden diese anschließend mit den Booten zu den Autos gefahren.
Entlang des Inselrheins und bei schönem Wetter bildete dies Fahrt den natürlichen Rahmen für die Frankfurt-Fahrt. Nach Bewunderung der Mainzer und Biebricher Stadtfronten mit ihren historischen Häusern und Palästen klang die Fahrt und damit das Wochenende entlang der Weinberge des Rheingaus aus. (Bericht: Frederik A.)